Hast du dir je überlegt, wie viel Energie, Zeit und Lebensqualität es kostet, „normal“ zu wirken? Diese Frage hat mir meine Podcastpartnerin und Freundin Coco gestellt – und sie hat mich nicht mehr losgelassen. Heute teile ich mit dir, was Masking bedeutet, warum wir es tun und welche Konsequenzen es hat.

Was ist Masking überhaupt?

Masking bedeutet, dass wir – häufig unbewusst – unsere neurodivergenten Eigenschaften unterdrücken oder anpassen, um dazuzugehören. Das reicht von kleinen Gesten wie dem Unterdrücken von Stimming bis hin zum bewussten Imitieren anderer, um «normal» zu wirken. Bei vielen ADHS- oder autistischen Menschen ist Masking ein Schutzmechanismus, der aus Angst vor Ablehnung oder negativen Reaktionen von Aussen entsteht.

Doch Masking ist nicht nur eine Anpassung. Es ist ein unbeabsichtigter und manchmal notwendiger Akt der Selbstverleugnung – und das hat Konsequenzen.

Trotzdem ist Masking nicht einfach nur schlecht – auch wenn dieser Beitrag sich eher etwas deprimierend liest. Es kann uns helfen, z.B. in sozialen Kontexten einfacher zurecht zu kommen, oder sogar zu brillieren. Und es kann sich auch nicht jede Person leisten, sich einfach so offen autistisch zu zeigen, weil es Konsequenzen für den Job oder das Leben geben könnte. Leider! 

Was Masking mit mir gemacht hat

Schon als Kind wurde mir gespiegelt, dass meine natürliche Art oft «nicht passt». Ich habe zum Beispiel meine Fantasiewelten und mein verbales Stimming (z. B. Selbstgespräche) versteckt, aus Angst vor Spott oder Ablehnung. Stattdessen habe ich mich angepasst, gelogen, um Strafen zu vermeiden, und Rollen gespielt, die von meiner echten Identität oft meilenweit entfernt waren.

Später habe ich gemerkt, wie sehr Masking mein Leben bestimmt hat: Ich habe mich in sozialen Situationen selbst zensiert, imitiert, was ich für «richtig“»hielt, und versucht, meine Unsicherheiten zu verstecken – bis hin zu körperlichem Unwohlsein. Selbst Schmerzen habe ich ignoriert, nur um nicht aufzufallen.

Die Kosten meines «Normal-Wirken-Wollens»

Masking hat viele Gesichter, aber die Kosten sind für viele ziemlich hoch. Bei mir waren das vor allem:

1. Mentale Belastung: Die ständige Selbstkontrolle und das Analysieren sozialer Situationen verursachen enormen Stress.
2. Körperliche Auswirkungen: Ich hatte immer wieder Burnouts, Erschöpfungskrisen und war oft überstimuliert.
3. Karriereentscheidungen: Aus Angst vor Ablehnung habe ich berufliche Wege eingeschlagen, die nicht zu mir gepasst haben – mit Jobs, die mehr Energie gekostet haben, als sie geben konnten.
4. Finanzielle Kosten: Neue Kleidung, um „dazuzugehören“, oder Strafen für vergessenes und verlegtes Zeug – all das summiert sich.
5. Soziale Konsequenzen: Trotz all meiner Masken fühlte ich mich oft isoliert, unverstanden und fehl am Platz.

Was wir über Masking lernen dürfen

Masking ist oft ein Überlebensmechanismus, aber langfristig raubt es uns Energie und Identität. Der Weg, die Maske Stück für Stück abzulegen, kann schwer sein – und muss gut überlegt sein. Schliesslich ist so vieles inzwischen unbewusst und verinnerlicht, dass es sogar für uns selbst oft nicht klar ist, was Masking und was Persönlichkeit ist.

Es auch ist nicht immer sicher oder möglich, komplett authentisch zu sein. Lass dir darum nie einreden, dass du sofort entmaskieren musst. Hör auf dich selbst und suche dir safe Spaces, wo du ohne Bedenken mehr dich selbst sein kannst.

Aber ich habe auch gelernt: Authentischer zu leben kann unglaublich befreiend sein. Die Menschen, die dich so akzeptieren, wie du bist, sind die, die es wirklich wert sind.

Was denkst du über Masking und seine Auswirkungen? Schreib mir in die Kommentare oder teile deine Gedanken in meiner Community für bunte Brains. Gemeinsam schaffen wir mehr Raum für Akzeptanz und Authentizität

Hey, nebst Content-Creator bin ich Karriere-Coach für bunte Brains und begleite Menschen zu mehr Erfüllung in Job & Selbständigkeit. Interessiert? dann kontaktiere mich gerne jederzeit oder buche ein kostenloses Gespräch mit mir, in welchem wir schauen, wo du jetzt stehst und wo es hingehen soll. Ich freue mich!

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